Qualm-Quatsch

Der Nicht-Qualm zu dem Nicht-Rauch sagt:
"Wir sind jetzt mehr denn je gefragt,
die Dünste von Tabak und Knaster
sind nur noch a-soziale Laster.
Wir zwei warn früher nur ein Nichts,
völlig jenseits des Rampenlichts
wo wir uns unbeachtet trafen,
wir langweiligen zwei, wir Braven,
belächelt von den scharfen Stechern,
die Qualmen pflegten, und auch Bechern.
Denn wir, Herr Nicht-Qualm, Herr Nicht-Rauch,
war'n Freunde von Herr Nicht-Trink auch.
Wer lebt wie wir, so klar und fest,
sich durch rein nichts benebeln lässt!"

Man hebt die Zwei hoch, wie Trophäen,
wobei sie sich vor Stolz aufblähen,
dass beinah sie daran zerplatzen,
entsprechend ziehn sie ihre Fratzen.

Wer Sucht nur sucht in Alk und Kiffen,
der hat wohl was zu kurz gegriffen,
denn es bleibt eine Sucht vergessen:
Die wilde Gier und Sehn-Sucht dessen,
der sich umgibt mit dem Anschein,
stets Vorbild, leistungsstark zu sein,
für Nachfrager nicht angreifbar,
zwar ungekrönt, doch einzig wahr,
stellt sich aufs oberste Podest,
wo pharisäerhaft er sich auslässt,
dass er nicht so wie andre sei,
nicht wie das Gros, der Einheitsbrei...
.
Ihr Anderen, ihr Trinker, Raucher,
ihr Otto- und Normalverbraucher,
zu euch schielt er nicht mal hinüber,
ja - ihr seid anders, freut euch drüber!